Erste Erkenntnisse beim Gänsesäger-Projekt, ein Jahr Artenhilfsprogramm und stehende Ovationen für einen Mann, mit dem das Recht stets auf unserer Seite stand – die Themen der Mitgliederversammlung:

Ein wichtiger Schwerpunkt des Verbands ist das neue Artenhilfsprogramm, dessen erstes Jahr erfolgreich abgeschlossen wurde, so FVO-Präsident Maximilian Voit in seinem Bericht auf der diesjährigen Mitgliederversammlung. Etwa 350.000 Fische bedrohter Arten wurden ausgeliefert und Fördergelder an die teilnehmenden Vereine ausbezahlt.

Auch die durch eine Gesetzesänderung erforderlichen Nachschulungen für Fischereiaufseher wurden erfolgreich abgeschlossen und brachten im vergangenen Jahr rund 1.000 Personen auf den neuesten Wissensstand. Noch in diesem Jahr ist seitens FVO ein zusätzliches Ausbildungsangebot für Fischereiaufseher geplant. Ziel ist, die Ausbildung im 3. oder 4. Quartal direkt über den Verband anzubieten.

Der Verband hat weiter in die Digitalisierung investiert und eine neue Mitgliederverwaltungssoftware in Betrieb genommen. Über 36.500 Datensätze wurden erfasst, Duplikate erkannt und entfernt, und über 3.500 digitale Ausweise wurden versandt.

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So sieht der neue Mitgliedsausweis aus.

 

Eine App für die Mitglieder ist in Arbeit. Wesentliche Funktionen sind: Einlesen des Mitgliedsausweises, Möglichkeit zur Fischerprüfung, Online-Zugriff auf die Mitgliederzeitschrift, Informationen zu Schonmaßen und Schonzeiten, News und mehr.

Mit der Fischereifachberatung wurden erste Gespräche geführt, mit dem Ziel, ein Hilferegister zur Rettung der vom Trockenfallen bedrohten Fische aufzubauen. Aufgrund der Klimaerwärmung und der damit verbundenen trockenen Sommer stiegen die Hilfe-Anfragen in den Vorjahren massiv an.

Wassermangel ist ein Thema, das auch Tobias Ruff als Vertreter der Fachberatung in seinem Bericht nicht unerwähnt lässt. Jeder weitere trockene Sommer trage dazu bei, dass der Grundwasserpegel weiter sinke. Es müsse ein Umdenken stattfinden und Wasser in der Fläche gehalten werden. Dessen Versickerung sei enorm wichtig und sollte bei Wasserrechtsverfahren bestenfalls aktiv eingefordert werden. Die Fachberatung ist hier gerne Ansprechpartner.

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Tobias Ruff berichtet von den Themen Fischereifachberatung - Foto: Boris Baumann

Ruff präsentierte zudem erste Ergebnisse des seit mehreren Jahren aufwendig geplanten und mittlerweile angelaufenen Gänsesäger-Projekts. Im Rahmen dessen wird an fünf Gewässerstrecken (in Oberbayern: 2x Isar, Untere Alz, Traun, Leizach) vergrämt – zum Stand der Mitgliederversammlung über 160 Tiere. Zu jeder Gewässerstrecke gibt es dabei eine Referenzstrecke, in der keine Maßnahmen stattfinden.

Ziel ist, durch deren Vergleich und auch die Untersuchung der Vögel (z.B. Mageninhalt) einen möglichst validen Nachweis zu erbringen, dass der Gänsesäger sich nachteilig (insbesondere auf Äschenbestände) auswirkt. Dank gilt an dieser Stelle allen Vereinen, die sich beteiligen, sowohl beim Zählen als auch für die Bereitschaft, Gewässerstrecken zur Verfügung zu stellen. Bisherige Erkenntnisse: Die Vergrämung ist sehr aufwendig, teils mehrmals täglich nötig. Die Zahl der Gänsesäger ist höher als angenommen wurde. Der Nahrungsbedarf entspricht laut ersten Modellrechnungen annähernd dem Fischbesatz aus 2 Jahren AHP des FVO.

Neben Gesprächen zum Haushalt und einer Anpassung der Jugendordnung, die dafür sorgt, dass auch per E-Mail konform zu Sitzungen geladen werden kann, standen u.a. die Vorstellung von Axel Bartelt als Kandidat für das Präsidentenamt beim Landesfischereiverband, der Fischereitag und die Kosten für dieses Magazin auf dem Programm.

Auf der Mitgliederversammlung wurde zudem der Wechsel unseres Fachbeirats für Recht vollzogen. Dazu und zur Verabschiedung von Herrn Dr. Horst Pettenkofer lesen Sie hier mehr.