Stellt Euch vor, ihr grabt ein Fußballfeld (68×105 Meter) über 3 Meter tief aus: So viel Volumen an Schlamm (ca. 23.000 Kubikmeter) wird als Renaturierungsmaßnahme aus der Deindorfer Lacke gepumpt. Mit dem Projekt, das auch aus Mitteln der Fischereiabgabe gefördert wird, wollen der Fischereiverein Burghausen und weitere Akteure das Gewässer als Winterlager sowie Laich- und Jungfischhabitat erhalten – für die nächsten Jahrzehnte.

Das Altwasser „Deindorfer Lacke“ ist über viele Jahre infolge von Sedimenteintrag durch Hochwässer zunehmend verlandet, sodass sich die Anbindung zum Inn deutlich verschlechtert hat und die Wassertiefe in der Lacke nur noch etwa 50 cm beträgt. Bei Niedrigwasser im Winter geht der Wasserspiegel sogar so weit zurück, dass Teile der Lacke nicht mehr von Wasser bedeckt sind bzw. bei kalten Wintern die Gefahr des Durchfrierens besteht.

Ursprünglich war das Gewässer über zwei Meter tief; die Anbindung zum Inn funktionierte gut, so dass die Fische aus dem Inn das Gewässer zum Laichen aufsuchen konnten oder auch als Winterlager nutzen konnten. Ebenso wichtig war und ist das Gewässer als Jungfischhabitat.

Bei der Entlandung, bei der wieder Tiefen von ca. 2 m erreicht werden sollen, wird die Funktion als Laich- und Jungfischhabitat wieder so weit hergestellt, dass für die nächsten Jahrzehnte kein Handlungsbedarf eintreten sollte. Die Sanierung hat also langfristigen Bestand.

Da andere Altwässer in diesem lnnbereich und überhaupt am unteren Inn ebenfalls durch Verlandung immer stärker beeinträchtigt werden, ist die Maßnahme für den Fischbestand im staugeregelten Inn von erheblicher Bedeutung. Durch die Tätigkeit von Bibern sind zudem am innseitigen Uferbereich gute Deckungsmöglichkeiten entstanden, die den Fischen künftig Schutz vor Prädatoren bieten.