Jüngst fanden sich rund 100 Nasen im Inn nahe der Mündung des Nasenbaches bei Königswart ein, um dort ihr Laichgeschäft zu verrichten. Dieses Jahr hatten die Fische mehr Glück als im Vorjahr, dank des engagierten Einsatzes der Mitglieder des Anglerbundes Isaria.

In einer beeindruckenden Eigeninitiative und auf eigene Kosten richteten die Mitglieder mit Hilfe eines Baggers den Bachlauf so her, dass die Nasen problemlos in den Nasenbach einwandern konnten. Zusätzlich wurde an einigen geeigneten Laichplätzen das kiesige Sohlsubstrat umgelagert und gereinigt, um zu verhindern, dass die Eier und Larven während ihrer rund vier Wochen dauernden Entwicklung im Kies ersticken.

Um das Aussterben des Nasenbestandes im Nasenbach zu verhindern, haben die Freiwilligen des Anglerbundes zudem einige Nasen abgestreift und künstlich befruchtet. Die gewonnenen Eier werden derzeit im vereinseigenen Bruthaus in Gars erbrütet und sollen Anfang Juni als schwimmfähige Brütlinge wieder in den Nasenbach eingesetzt werden.

Diese Maßnahmen können aber den Exitus der Nasen im Nasenbach nur verzögern. Für eine dauerhafte Rettung des Bestandes müsste dem Nasenbach wieder mehr Wasser in ausreichender Qualität zugeführt werden, wie es die EU-Wasserrahmenrichtlinie vorsieht. Seit rund 100 Jahren wird der Oberlauf des Nasenbaches vollständig in den Soyensee abgeleitet und zur Energiegewinnung im Kraftwerk Vorderleiten genutzt. Der Nasenbach beginnt gegenwärtig bei der Ortschaft Mühltal mit den Einleitungen der Kläranlage Soyen.

Das zuständige Wasserwirtschaftsamt Rosenheim räumt einer Lösung des Missstandes aufgrund seiner Komplexität keinen Vorrang ein.

Der Anglerbund Isaria hofft hingegen, dass ihr Einsatz nicht nur die Aufmerksamkeit auf die akuten Probleme des Nasenbaches lenkt, sondern auch langfristige Maßnahmen zum Schutz der Nasen und ihrer Lebensräume initiiert werden. Dazu müssten aber die Behörden und Verantwortlichen endlich tätig werden, was schon seit so vielen Jahren gefordert wird.