Äschen für die Isar, Huchen für die Loisach, Nasen für die Isen, Hasel für die Amper bis hin zu Elritzen für die Mangfall: Am neue Artenhilfsprogramm beteiligen sich in Oberbayern bereits über 55 Vereine – etwa 500.000 Fische bedrohter Arten wurden im ersten Jahr nachgezüchtet und besetzt.
Im vergangenen Jahr haben in nahezu allen 20 Landkreisen und den drei Gebieten der kreisfreien Städte in Oberbayern bestandsbedrohte Fischarten ein neues Zuhause gefunden. Ziel der im Rahmen des Artenhilfsprogramms geförderten und von der Fischereifachberatung begleiteten Artenschutzmaßnahmen ist die Wiederansiedlung von ökologisch bedeutenden und gefährdeten Fischarten in Oberbayern. Zu diesen zählen: Äsche, Huchen, Rutte, Nase, Barbe, Nerfling, Hasel und Elritze.
Detaillierter als je zuvor wurde dazu bereits im Vorfeld die Eignung der über 80 Gewässerabschnitte mittels Fischbestandsaufnahmen untersucht, um ein genaues Bild zu zeichnen, wo sich die unterschiedlichen Arten voraussichtlich am besten entwickeln können.
Zudem wird bei der Nachzucht hinsichtlich der ausgewählten Zielgewässer, bzw. bei den Stützungs- und Wiederansiedlungsmaßnahmen mit Jungfischen bestmöglich darauf geachtet, dass die Laich- bzw. Elternfische aus ökologisch möglichst nahestehenden Beständen stammen.
So sollen sich in den zahlreichen Gewässern, Fluss- und Bachabschnitten stabile und selbsttragende Bestände entwickeln. Damit eine möglichst nachhaltige Wirkung erzielt wird, führen die teilnehmenden Vereine die Maßnahmen zudem auch in den kommenden Jahren fort. Insgesamt ist das Programm auf sechs Jahre angelegt.
Ökologische Bedeutung nicht nur für Fischbestände
In einigen Fällen hat der Besatz auch einen beachtlichen positiven Zusatzeffekt. So ist beispielsweise die Elritze die am besten geeignete „Wirtsfischart“ für die vom Aussterben bedrohte Bachmuschel. Nachdem deren Eier befruchtet wurden, entlässt sie ihre Larven, die sogenannten Glochidien, ins Wasser. Diese sind nur 2-3 Tage lebensfähig und müssen sich in dieser kurzen Zeit an die Kiemen eines Wirtsfisches anhängen. Erst dort können Sie sich weiterentwickeln und die Umwandlung zur Jungmuschel beginnt.
Diese bedrohten Arten werden im oberbayerischen Artenhilfsprogramm nachgezüchtet
Für interessierte Vereine:
Seit vergangenem Jahr gibt es ein neues AHP, das auf zwei Säulen aufgebaut ist: einem Hotspot-Programm und einem Standard-Programm. Welches Programm sich für welche Fischart eignet, welche Fördersätze möglich sind und weitere Informationen haben wir hier zusammengefasst. Gerne beraten wir Vereine, die noch teilnehmen möchten.