Rund 1.700 Jungfische haben ein neues Zuhause in der Roth bei Schwabhausen bekommen. Bei den Arten „Elritze“ und „Hasel“ handelt es sich Fische, die bei uns mittlerweile als stark gefährdet gelten und deshalb im sogenannten Artenhilfsprogramm nachgezüchtet werden.

Als gemeinsame Aktion für den Arten- und Gewässerschutz wurden an der Roth in Schwabhausen am 09.11.2022 Artenhilfsmaßnahmen für bestandsbedrohte Fischarten durchgeführt. So konnten auf Initiative von Fischereipächter Günter Schön und der Fischereifachberatung des Bezirks Oberbayern im Verbund mit dem Fischereiverband Oberbayern e.V. und der Gemeinde Schwabhausen, rund 1.700 Stück Jungfische der Fischarten Hasel und Elritze besetzt werden.

Ziel der im Rahmen des Artenhilfsprogramms des Fischereiverbands Oberbayern geförderten und von der Fischereifachberatung des Bezirks koordinierten und fachlich begleiteten Artenschutzmaßnahmen, ist die Wiederansiedlung von ökologisch bedeutenden und gefährdeten Fischarten in Oberbayern.

Gemeinsam im Einsatz für den Fischarten- und Gewässerschutz an der Roth in Schabhausen: Daniela Schneider (Rathaus Schwabhausen), Maximilian Voit (Präsident Fischereiverband Oberbayern), Moritz Knoop (Bezirk Oberbayern/Fischereifachberatung) Wolfgang Hörl (Bürgermeister Schwabhausen), Josef Mederer (Bezirkstagspräsident Oberbayern), Udo Steinhörster (Fischzüchter/Fischereiverband Oberbayern), Patrick Mayr (Fischereiverband Oberbayern), Dr. Bernhard Gum (Bezirk Oberbayern/Fischereifachberatung), Günter Schön (Pächter der Roth)

Gemeinsam im Einsatz für den Fischarten- und Gewässerschutz an der Roth in Schabhausen: Daniela Schneider (Rathaus Schwabhausen), Maximilian Voit (Präsident Fischereiverband Oberbayern), Moritz Knoop (Bezirk Oberbayern/Fischereifachberatung) Wolfgang Hörl (Bürgermeister Schwabhausen), Josef Mederer (Bezirkstagspräsident Oberbayern), Udo Steinhörster (Fischzüchter/Fischereiverband Oberbayern), Patrick Mayr (Fischereiverband Oberbayern), Dr. Bernhard Gum (Bezirk Oberbayern/Fischereifachberatung), Günter Schön (Pächter der Roth)

Die jungen Elritzen und Haseln, die in mehrere Bachabschnitte der Roth besetzt wurden, sollen sich in den nächsten Jahren zu stabilen und selbsttragenden Beständen entwickeln. Hierzu wurde die Eignung der Bachabschnitte im Vorfeld von der Fischereifachberatung im Zuge einer Fischbestandsaufnahme untersucht. Die Roth ist als wichtiger Seitenbach zur Glonn auch Teil der Gewässerkulisse des neu aufgelegten Artenhilfsprogramms für die Fischart Hasel, das vom Fischereiverband Oberbayern e.V. in den nächsten 5 Jahren durchgeführt wird.

Bezirkstagspräsident Josef Mederer betonte, dass man in der Gemeinde schon vor etwa 10 Jahren begonnen habe den begradigten Bachlauf dort, wo es geht, zu renaturieren. Es freue ihn, dass die Bemühungen um den Gewässerschutz fortgesetzt werden und hinsichtlich der Verbesserung des Lebensraums und der Wasserqualität nun erste Früchte tragen: denn die Folgen der Klimaerwärmung – siehe diesjähriger Dürresommer – sind auch bei uns zunehmend spürbar und die Themen „Wasserrückhaltung“ und generell ein möglichst schonender Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser rücken zunehmend in den Fokus.

Bürgermeister Wolfgang Hörl schloss sich dem an und sagte man werde sich gemeinsam mit allen Beteiligten dafür einsetzen, um den Gewässerschutz und die Renaturierungsmaßnahmen an der Roth auch künftig voranzubringen. Er bedankte sich für die fachliche Begleitung und die tolle Unterstützung der Maßnahmen beim Bezirk Oberbayern und beim Fischereiverband Oberbayern e.V. sowie bei Günter Schön für sein unermüdliches Engagement im Arten- und Gewässerschutz, sei es in der Funktion als Fischereiberechtigter, als Naturschutzwächter oder Biber und Muschelberater.

Hasel und Elritze zählen heute zu den in Bayern leider selten gewordenen Fischarten. Daher werden sie im Rahmen der Artenhilfsprogramme des Fischereiverbands Oberbayern e.V. nachgezüchtet. Bei der Nachzucht wird hinsichtlich der ausgewählten Zielgewässer, bzw. bei den Stützungs- und Wiederansiedlungsmaßnahmen mit Jungfischen bestmöglich darauf geachtet, dass die Laich- bzw. Elternfische aus ökologisch möglichst nahe-stehenden Beständen stammen. „So stammen die Laichfische der jungen Hasel, die wir heute in die ausgewählten Strecken der Roth besetzen, ursprünglich aus der Glonn“, wie Präsident Max Voit ausführte. Er sei daher zuversichtlich, dass die Jungfische zu einem nachhaltigen Populationsaufbau in der Roth und Glonn beitragen werden.

Fischereifachberater Dr. Gum ergänzte für die Elritze, dass diese Fischart nicht nur einen relativ hohen Anspruch an eine dauerhaft gute Wasserqualität habe, sondern die Elritze auch die am besten geeignete „Wirtsfischart“ für die vom Aussterben bedrohte Bachmuschel sei. So sind die heimischen Großmuscheln zur Vermehrung auf ganz bestimmte Fischarten angewiesen. Von daher ist er gespannt, ob es gelingt, hier in der Roth nun im ersten Schritt einen stabilen Bestand an Elritzen aufbauen zu können, um dann auch ein Projekt zur Wiederansiedlung der Bachmuschel beginnen zu können. Die bisher durchgeführten und künftigen Maßnahmen an der Roth und die Entwicklung des Fischbestands werde man jedenfalls mit Interesse weiter begleiten und bestmöglich unterstützen.

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